Sonntag, 27. Juli 2008

Beobachtet....

... Ein junges Pärchen in Meidling, welches sich auf fast schon brutale Weise gegenseitig ihre Zungen in den Rachen stecken. Ein pensioniertes Ehepaar, welches an den Jugendlichen vorbeigeht. Unauffällig. Händchen haltend. Ein weises Lächeln auf den Lippen, das mehr sagt als jede öffentliche Liebesdarstellung.

... Man kann nicht wegschauen, wenn einer in der Nase bohrt.

Freitag, 18. Juli 2008

Das Leben - ein Film

Von "I'll be back" zum erfolgreichen Politiker - Arnold Schwarzenegger hat es vorgemacht. Sein Leben würde so manchen Hollywoodblockbuster in den Schatten stellen, und ich traue mich sogar zu behaupten, dass Arnies Biographie früher in die Kinos kommt, als der Papst abdankt.

Sein Leben wäre also ein Film. Oder wäre ein Film sein Leben?

Es ist schwer, hier eine klare Trennlinie zu ziehen, denn der Film ist längst mehr als ein bloßes Mittel der humanistischen Unterhaltung. Er inspiriert, er regt zum Denken an, vielleicht bringt er uns sogar dazu, unser Leben komplett neu zu gestalten. Der Film beeinflusst, der Film polarisiert.
Jeder von uns hat sich bestimmt schon mal sein Leben als Verfilmung vorgestellt. Wäre es ein Hollywood – Blockbuster oder vielleicht doch nur ein RTL-Sonntagsmovie? Wäre ich der tragische Held, gebeutelt von den Schicksalsschlägen des Lebens, der jedoch nie seine Ziele aus den Augen verliert? Oder aber der wilde Draufgänger, gefeiert, geliebt, und bewundert? Und wie würden die Menschen, die in meinem Leben eine wichtige Rolle spielen (schon allein dieser Ausdruck zeugt von der Gegenwärtigkeit des Films in unserer Zeit), darin abschneiden?

Manche mögen dies Tagträumereien nennen, ich nenne es Entwicklung. Entwicklung, zu dem zu werden, was man sein will.

Denn schon lange sind nicht mehr bloß die Eltern die Vorbilder von den Jugendlichen, sondern die Stars und Sternchen aus Film und Fernsehen sind es. Wir stellen unsere alltäglichen - und auch weniger alltägliche - Probleme auf eine filmische Ebene und beginnen, sie durch die Augen unseres Helden zu sehen. Was hätte ER in solch einer Situation getan? Wie hätte ER sich verhalten?
Das Stichwort heißt also Identifikation.

Doch nicht nur das hat den Film zu solch einem gewaltigen Mediengiganten werden lassen. Wir alle wissen, dass jene Welt, die uns der Film zeigt, keine echte ist und trotzdem oder gerade deshalb ziehen wir uns nur zu gern darin zurück. Man trauert, ohne selbst dabei verletzt zu werden. Man lebt Phantasien aus, ohne die Konsequenzen fürchten zu müssen. In eine andere Welt einzutauchen hilft uns, den Alltag und vielleicht auch unsere Probleme vergessen zu lassen. Und wenn es auch für eine kurze Zeit ist. Das zweite Stichwort lautet also Surrealität.

Doch genau in diesen zwei Schlagwörtern - Identifikation und Surrealität - liegt auch die Gefahr.

Die Gefahr des Ertrinkens. In eben dieser so faszinierenden fremden Welt. Allzu leicht verschwimmt die Grenze zwischen Realität und Phantasie. Da kann dann schon mal wirklich der Film zum Leben werden und übrig bleibt oft nichts als ein Albtraum. Leider tendieren wir Menschen nur allzu oft dazu, in die Phase des Kleinkindes zurückzufallen. Kinder ahmen nach, Kinder wollen so sein wie ihre Vorbilder, jene Menschen, die sie so sehr bewundern. Und machen wir Fans das nicht genauso? Wollen wir nicht auch exakt so handeln, fühlen, denken - so sein wie der Held unseres Lieblingsfilms?

Sehen manche Pädagogen bereits im Nachahmen des Aussehens des Lieblings den Verlust der eigenen Identität, sehe ich viel mehr das Problem in der Gewalt, die so oft im Film gezeigt, ja vielleicht sogar verherrlicht wird. Denn Gewalt ist KEINE Phantasie. Hier stellt sich nun aber die Frage: Hat der Film die Gewalt von uns Menschen übernommen oder haben wir Menschen die Gewalt vom Film abgeschaut? Und kann man dem Film denn überhaupt die Schuld an der hohen Gewaltrate in unserer Welt geben? Fakt ist, dass Gewalt der Aggression entspringt. Aggression kommt aus Angst, Angst bildet sich aufgrund von Unsicherheit. Die Unsicherheit, wir selbst sein zu dürfen. In einer Zeit, in der der Film die Maßstäbe setzt.

Vielleicht sollten wir daran denken, wenn wir in ein paar Jahren in die Kinos gehen, um uns Arnies Lebenslauf anzusehen. Und dann genauso sein wollen wie er.

Samstag, 10. Mai 2008

Pic of the day


David Boreanaz (Bones, Angel, Buffy)

BAM OIDA?!

Seit dem Finale von Dancing Stars, in dem Thomas Schäfer – Elmayer eine Krocha – Einlage zum Besten gab, haben die unzähligen Neokapperl, Solarium – Bräune, Vokuhilas und Pali – Tücher, die sich seit geraumer Zeit auf den Straßen in unser Blickfeld drängen, endlich einen Namen: Krocha nennt man diese „österreichische jugendkulturelle Szene“ (Wikipedia), die zwar natürlich schon immer so geheißen hat, das aber irgendwie keiner so genau wusste. Du willst auch ein Krocha werden? Dann aufgepasst:
oben genanntes Styling streng befolgen, gepaart mit in verlängerten (goldenen!) Sneakers hineingestopfte Hose. Nicht auf (gefälschte) Marken vergessen – je größer das Logo, desto mehr krochst eine!
Du musst eins mit dem Wörtchen „Oida“ werden. Verwende es wie und so oft du willst. Sei kreativ und streue gezielt die Adjektive „fix und „tops“ in das Gespräch ein. Wenn du deinem freudigen Erregungszustand Ausdruck verleihen willst, sagst du „BAM!“. Fortgeschrittene wagen sich bereits an ganze Satzkonstruktionen wie „Kroch ma eine!“. Mit etwas Übung kannst du mit deinen Krocha – Buddys bald in einer eigenen Geheimsprache kommunzieren!
Tanzen ist essentiell! Zu Techno – und Dance – Klängen bewegst du deine Beine in etwa so, als ob du gleich aufs Klo müsstest. Ein paar Moves mit den Armen können dabei nicht schaden. Solltest du aber trotzdem immer noch Probleme mit der Koordination deiner Beine haben, kann dir sicher Hr. Schäfer – Elmayer weiterhelfen. Der gibt in seiner Tanzschule jetzt sogar Krocha – Stunden.

Sollten dir unsere Einführung in die Krocha – Welt noch nicht genug sein, kannst du dich unter www.krocha.at informieren. Und bald krochst auch du. Fix, Oida!
Tipp für alle anderen: Der Anti – Krocha – Song auf Youtube. Unbedingt anhören!

Sonntag, 2. März 2008

Pic of the day


Jeremy Piven mit Oscar - Preisträgerin Marion Cotillard (Best Actress in a Leading Role)



Übrigens: WIR SIND OSCAR!!! :-)))

Hunk of the day


Patrick Dempsey: Das neue Werbegesicht für Versace. Real McDreamy.

Dienstag, 5. Februar 2008

Wir sind Opernball



Das war’s nun also wieder. Der Opernball 2008 ging am Abend des 31.Jänner über die Bühne – das erste Mal sogar mit rotem Teppich vor der Oper. Bisschen Hollywood also in good old Vienna. Schließlich beehrten uns Burlesque – Starlet Dita von Teese und Desperate Housewife Teri Hatcher mit deren Star – Präsenz. OK, zugegeben: Star ja, Präsenz nicht so ganz. Teri kam ganz privat (was vorher irgendwie keiner so wirklich wusste, Hatcher selbst aber umso sympathischer machte), Dita war kurz nach Mitternacht (so lang musste sie laut Vertrag am Ball ausharren) bereits wieder verschwunden. Zu viel Fotografen, zu viel Lugner, zu viel Österreich.
Das hab auch ich mir gedacht, gemütlich vorm Fernseher sitzend und hin – und her gerissen zwischen den Fragen: Bin ich stolz, Österreicher zu sein? Sind wir Opernball?
Fragen, die jeder für sich beantworten kann. Und soll. Mich lassen aber Streitereien zwischen Operndirektor Ian Holender und Neo – Ballmutti Desiree Treichl – Stürgkh, eine Christina Lugner (die in Begleitung eines Asiaten kam, der sich in zu großer Uniform als Sohn des Führers von Nordkorea ausgab) und nicht zuletzt diverse (Faschings? - ) Ballkleider an der Bejahung dieser Fragen zweifeln.
Es gab eine Zeit, da hatte der Opernball Stil und (echten) Glamour. Das war, bevor er zur Karikatur der so genannten heimischen High Society wurde, welche einmal im Jahr die Chance bekommt, sich mit der internationalen Konkurrenz zu messen. Dass dieses eine Mal im Jahr genau in die Faschingszeit fällt, finde ich persönlich, sagen wir mal, passend.
Aber nicht verzagen: Wir haben ja immer noch den LifeBall. Und wie meinte Gery Keszler noch süffisant zu Dominc Heinzl: „In ein paar Jahren ist der Opernball so stilvoll wie der LifeBall.“ Eine Drag Queen war sogar unter der Opernball – Gesellschaft. Das erste Mal in all den Jahren. Vielleicht ist ja doch noch nicht alles verloren, und irgendwann wird aus der Karikatur zwar keine Gesellschaftsanalyse Österreichs werden (soll das der Opernball denn überhaupt sein?), vielleicht aber ein Blick auf die Schokoladenseite unseres Landes. Verdient hätten wir’s ja. Denn Österreich ist nicht Opern – , sondern LifeBall. In jeder Hinsicht.

Mein Licht im Single - Dasein

Eine meiner besten Freundinnen meinte ganz lapidar, Licht sei hell und leuchtet. Naja, Unrecht hat sie ja nicht. „Leuchtend“ und „strahlend“ ist im Duden zu finden, schlägt man das Nomen „Licht“ nach. Also hab ich mir mal so Gedanken gemacht, was für mich persönlich, in meiner eigenen kleinen Welt, so hell und leuchtend ist.
Gut. Da wären mal Freunde und Familie. Meine zwei Kater. Und als schwuler Single? Sexdates ;-) Obwohl die mit der Zeit auch ihren Reiz verlieren. Denn Körpersäfte ohne Liebe auszutauschen… ja, da fehlt irgendwie der letzte Lichtfunken. Ich möchte halt doch noch das besondere Prickeln beim Anfassen verspüren, ich möchte jede kleinste Berührung zu einem Feuerwerk entfachen, einfach deshalb, weil man in diesem Moment dem Menschen nahe ist, für den dein Herz pocht, der das Funkeln in deinen Augen entfacht und ja…eben das sprichwörtliche Licht in deinem Leben ist. Dann geht’s nicht mehr nur um die schnelle Befriedigung mit einem Typen, von dem du vielleicht nicht mal den Namen kennst. Dann geht’s plötzlich um mehr, um das Wirkliche Eins – Werden mit der Person, der du dein Herz sowieso schon geschenkt hast. Ja, das ist Licht für mich.
Nur blöd, dass dieser Bereich in meinem Leben irgendwie nicht so recht leuchten und strahlen und hell sein will. Die berühmten blauen Seiten haben wenigstens ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht, welches jedoch eine Flamme ist, die droht auszugehen, je mehr du pustest und je mehr du von ihr erwartest, dass sie brennen soll. Erwartungen, Liebe, Online – Dating…ein triadisches Verhältnis, das nicht so recht funktionieren mag. Ist die wahre Liebe wirklich auf blauen Internetseiten zu finden, welche ich gerne als „schwulen Quellen – Katalog“ bezeichne?
Also gut, heißt’s wohl weitersuchen nach dem berühmten Licht am Ende des Tunnels. Wobei hier die Frage ist, ob es nicht da schon hapert. Wieso muss es denn wirklich ein Partner sein, der das eigene Leben erleuchten soll? Habe ich nicht selbst genug Strahlkraft, um mein Leben leuchtend, hell und strahlend zu machen? Sicher hat man das – steht ja auch in diversen Ratgebern wie „So kannst du auch als Single glücklich werden“ drin. Sehen wir mal über solche und ähnliche Titel hinweg, die irgendwie das Licht bereits per se von dir und deinem Single – Leben wegnehmen, ist ja auch was Wahres dran. Sich selbst zum Strahlen zu bringen, das Leben alleine hell und leuchtend zu machen – dann klappt’s auch mit den süßen Typen.
Bis es soweit ist, gehe ich weiter mit meinen Freunden shoppen, stopf mir Schokolade rein und schau mir Sex and the City auf DVD an. Da hat’s auch ganze 6 Jahre gedauert (und über 30 Lebensjahre für Carrie), bis die Heldin ihren Traummann endlich bekommen durfte. Der hieß noch dazu Mr. Big. Also darf man noch hoffen.
Bis es bei mir soweit ist, strahle ich eben alleine vor mich hin. Und hoffe, dass der süße Typ von der Uni das auch mal bemerkt. Weil, ganz ehrlich: Zu zweit vor sich hin zu scheinen ist halt doch noch am schönsten.